Von Jerusalem bis ans Ende der Welt

von Paul Otremba – Teil 1

Die „Gemeinde unterwegs“ versteht, wofür sie existiert und was ihre von Gott gegebene Mission ist. Sie hat eine klare Vorstellung davon, was Gott in Jerusalem, Judäa, Samaria und auf der ganzen Welt erreichen möchte. Sie geht zu den Nationen und macht Jünger, die Jünger machen (Mt 28,18–20). Während wir „Gottes Mission“ erfüllen, wird „Gottes Vision“ wahr (Offb 7,9–10).

Alles beginnt im Herzen Gottes

Er will, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden (1.Tim 2,4). Damit sich diese göttliche Vision erfüllt, hat Gott uns klare Anweisungen gegeben, wie wir vorgehen sollen: Jünger machen, die Jünger machen. Dies geschieht, wenn wir in allen Nationen Jünger Christi machen, die in der Kraft Gottes gehen und das Werk Gottes tun, so wie Jesus es getan und aufgetragen hat: „… ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!“ (Apg 1,8 – SCH). Das Evangelium ruft die Menschen nicht nur dazu auf, ein „Hingabegebet“ zu beten, um die Hölle zu vermeiden und alle Arten von Segnungen zu erfahren, sondern Christus zu folgen, egal, was es kostet, und die Botschaft des Reiches Gottes zu verkündigen (2.Kor 5,20).

Das Evangelium vom Reich Gottes hat Jesus zum Zentrum

Einige glaubten, dass Jesus verrückt war; die religiösen Leiter dachten, dass er von Dämonen besessen war; in Kapernaum nannten sie ihn den Lehrer; für die in Nazareth war er der Zimmermann; Herodes dachte, er sei der auferstandene Johannes der Täufer; andere glaubten, er sei Elia oder ein Prophet. Petrus aber verstand, dass Jesus der Christus ist – und dies macht den Unterschied (Mk 8,28-29).Paulus erklärt und bestätigt, dass dieser Christus derjenige ist, der vom Vater gesandt wurde, der für unsere Sünden starb, der von den Toten auferstanden ist und uns das wahre Leben schenkt (1.Kor 15,1–5) – das ist das Evangelium des Königreichs. Was sagst du: Wer ist Jesus für dich?

Jeder, der das Evangelium vom Reich Gottes hört, wird aufgerufen, Buße zu tun, an das Evangelium zu glauben und Jesus zu folgen, als Lernender und als Diener (Mk 1,14–17). Wenn wir die Mission Gottes voranbringen wollen, müssen wir folgende grundlegende Elemente beachten: Das Evangelium des Königreiches muss verkündigt werden – das bedeutet, dass es einen König gibt, an den wir glauben und dem wir gehorchen müssen; und es gibt einen Lebensstil gemäß der Werte des Königreichs. Der König ist Jesus, der Christus – der Gesalbte: Er stirbt für die Sünder und ist von den Toten auferstanden. Diese Wahrheiten rufen uns auf, Buße zu tun, an das Evangelium zu glauben und Jesus, dem König, zu folgen.

Welche Botschaft predigen wir heute? Laden wir Menschen ein, in ein neues Leben einzutreten, in dem die Herrschaft Gottes im Leben jedes Gläubigen wiederhergestellt wird? Hier beginnt die Mission Gottes.

Die Gemeinde in der Apostelgeschichte zog von Jerusalem nach Judäa, nach Samaria und bis ans Ende der Welt. Sie machte Fortschritte, indem sie sich auf Gottes Mission konzentrierte, indem sie Jünger machte, Leiter entwickelte, Gemeinden gründete sowie Nationen erreichte und veränderte.

Gott ruft auch heute: Wen soll ich senden?

Auf Flughäfen können wir sehen, wie ein kleiner Schlepper die großen Flugzeuge bewegt und sie aus der Parkposition holt, damit sie zur Landebahn hinausfahren und abfliegen können. Wir achten normalerweise nicht auf diese Schlepper, da wir viel mehr von diesen großen Maschinen beeindruckt sind, die sich majestätisch in die Luft erheben. Doch ohne die Hilfe eines Schleppers kommt der große Flieger meist nicht aus seiner Parkposition. Diese Schlepper sind keine beeindruckenden Maschinen und ihre Aktion dauert oft nur einen kurzen Moment.

In der Gemeinde stellen wir fest, dass es eine allgemeine Tendenz gibt, sich auf die Menschen mit „großen“ Diensten zu konzentrieren, die großen Flugzeugen oder Ozeandampfern ähneln, und wir bewerten den „Dienst des Schleppers“ als gering. In der „Gemeinde unterwegs“ beobachten wir häufig, wie gewöhnliche Menschen die Mission voranbringen. Im Fall von Ananias wie er Saulus dabei half, seine ersten Schritte als Christ zu unternehmen, bemerken wir einen Mann, der den Dienst eines Botschafters erfüllte und Gottes Mission ausführte. Ein gewöhnlicher Jünger wurde zum richtigen Zeitpunkt zu einem Schlüsselinstrument, um Saulus bei seinem Start als Nachfolger Christi zu helfen. Gott hat einen Plan für jeden Gläubigen in Christus und will ihn als Werkzeug des Segens mobilisieren: „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Eph 2,10 – SCH). Ananias hatte gelernt, auf die Stimme Gottes zu hören, die Kranken zu heilen, einen Gläubigen zur Taufe mit dem Heiligen Geist zu führen und ihn im Wasser zu taufen (Apg 9,8–19).     
Alle Jünger Jesu sind dazu berufen, auf diese Weise zu dienen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue …“ (Joh 14,12 – SCH). Die besonderen Gaben, die Gott der Gemeinde gegeben hat, sollen gewöhnliche Menschen in der Gemeinde, das ganze Volk Gottes, ausrüsten, damit sie das Werk Gottes ausführen(Eph 4,11–16). Jeder Christ soll für das Werk des Dienstes ausgerüstet werden. Jeder Jünger Jesu sollte mit offenen Augen die Gelegenheiten erkennen, die Gott für ihn im Alltag vorbereitet, um einer Person zu dienen, die es benötigt. So werden wir Gottes Mission voranbringen.

Was ist dein Plan, um als Leiter die ganze Gemeinde für das Werk des Dienstes auszurüsten und freizusetzen? Es ist an der Zeit, dass jede Gemeinde ihre Berufung in dieser Welt versteht und erfüllt und bleibende Früchte hervorbringt. Bist du bereit, Teil der Erfüllung von Gottes Vision und ein Jünger zu sein, der Jünger Jesu macht – auf dem Arbeitsplatz, in deiner Familie, in deiner Stadt? Welche ersten Schritte wirst du unternehmen?

Paul Otremba

dient zusammen mit seiner Frau als überregionaler Missionar von „Foursquare Missions International“ in ganz Lateinamerika. Sie haben drei Töchter und fünf Enkelkinder.