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Die Glaubenszentrum-Geschichte – Teil 1
Die Anfänge
Das Glaubenszentrum ist Gottes Werk, das 1975 gegründet wurde. Es ist eine bemerkenswerte Geschichte von einfachen Leuten, die an einen großen Gott glauben. Die Geschichte dieser Pioniere ist voller Glauben, Mut, Opfer und Kämpfen, aber auch Freude, Sieg und Frucht. Alles begann 1974 mit der Humburg-Familie aus den USA – eine gewöhnliche, zerbrochene Familie, in der einer nach dem anderen die verändernde Kraft Christi in seinem Leben erfahren hat. Mutter Emma fand als Erste während einer Ehekrise und großer Nöte das überfließende Leben in Christus. Sie wurde 1929 in der Bronx, New York, geboren.
Emmas erste Begegnungen mit Jesus
Im Alter von sieben Jahren habe ich in der griechisch-orthodoxen Kirche Bilder von Jesus gesehen und dachte dabei: „Der muss besonders sein. Jeder liebt ihn. Wer ist das?“ An einem Frühlingstag sah ich auf dem Heimweg von der Kirche eine schöne Blume aus dem Dreck aufsprossen und sagte: „Es muss einen Gott geben – aber der Himmel ist so groß. Wie soll ich ihn finden?“ Mit 13 Jahren hörte ich in einer freien Gemeinde die Botschaft der Erlösung und wurde gerettet.
Meinen Ehemann Bob traf ich bereits im Kindergarten. Mit 20 Jahren heirateten wir. Er hing aber am Spielen und Trinken; trotzdem versuchte ich, die Ehe aufrechtzuerhalten. Nach sieben Jahren und zwei Kindern war ich frustriert und fiel in eine schwere Depression. Eines Abends hatte ich eine Vision. Ich stand am Rand eines großen Loches und dachte: Wenn ich da reinfalle, komme ich nie mehr raus. Der Wind wollte mich ins Loch blasen, aber ich sprang auf und rief: „Jesus, rette mich!“. Das Feuer und die Liebe Gottes durchströmten mich. Der Geist der Depression und des Selbstmitleids verschwand, und ich hatte die Kraft und den Willen zu leben.
Völlige Hingabe
Ich fragte Gott: „Was gefällt dir am meisten an einer Person?“ Genau in dem Moment sah ich Jesus am Kreuz, und er sagte: „Sei wie ich“. Damit begann meine innere Reise, Jesus kennenzulernen – meine treibende Motivation. Währenddessen erwartete ich, dass Bob die großen Veränderungen in meinem Leben sehen würde – aber dem war nicht so. Die Spirale der Schulden und Bindungen zog Bob immer weiter nach unten. Mein Leben in Jesus wuchs jedoch, und ich war in der Lage, die Familie zusammenzuhalten.
Nach vier Jahren sagte Gott zu mir: „Du warst so treu mir gegenüber. Was kann ich dir geben?“ – Aber ich sagte: „Du hast alles“. – Er sagte: „Gib mir einen Sohn!“. Etwa acht Monate später war ich schwanger. Ich war am Boden zerstört. Doch der Heilige Geist erinnerte mich an Gottes Worte. Paul, unser einziger Sohn, ist solch ein Segen für uns, seit er geboren ist. Nach weiteren sieben Jahren – wir waren damals seit 14 Jahren verheiratet – kam Bob an sein Ende.
Robert (Bob) W. Humburg
Er war ein Mann voller Liebe, Barmherzigkeit und Gnade Gottes für andere und hinterließ überall Spuren von Gottes Liebe, Verständnis und Annahme. Seine Augen strahlten, wenn er andere inspirierte, ermahnte, ihnen gut zuredete oder sie motivierte – was er oft mit guten Worten, einem Hauch von Humor, einer Umarmung oder einem Kuss auf die Backe tat. Dabei wies er Freunde, Bekannte und Fremde immer auf die Liebe Gottes hin.
Bob schaute gerne auf seine Kindheit in der Bronx zurück, dem Schmelztiegel, in dem er die Annahme und Liebe für alle Menschen erlernte. Er hatte immer ein Gespür für die Nöte und Bedürfnisse jedes Einzelnen.
Bob wurde ebenfalls 1929 in der Bronx, New York geboren. Bis zur Einschulung sprach er zu Hause Deutsch. Im Alter von fünf Jahren traf er im Kindergarten die Liebe seines Lebens, Emma. Sie heirateten mit 20. Oft versuchte er, vom Spielen und Alkohol loszukommen. Aber sein Leben wurde zu einer Lüge und er stahl sogar Geld aus dem Familienunternehmen. Er hatte jeden verletzt, den er liebte: Seine Ehe brach auseinander, seine Kinder wuchsen ohne Vater auf und seine Schulden stiegen an. Äußerlich spielte er den glücklichen Mann, aber innerlich fragte er: „Liebt mich irgendjemand?“. Nach vielen gescheiterten Versuchen, von den Süchten frei zu werden, wollte sich Bob mit einer Pistole erschießen. Spät abends kam er nach Hause und legte sich wie immer im Wohnzimmer aufs Sofa. Emma hatte vergessen, das Radio mit dem christlichen Sender auszuschalten, und Bob hörte dort einen Mann mit einer lauten Stimme fragen: „MÖCHTEST DU EIN NEUES LEBEN?“. Bobs Ohren wurden „so groß“, als er hörte, wie der Prediger das Evangelium erklärte, dass nur Jesus das Leben reinigen, Sünden vergeben und einen neuen Anfang geben kann. Direkt dort im Wohnzimmer folgte Bob den Anweisungen: Er ging auf die Knie und betete zum ersten Mal in seinem Leben, dass Jesus in sein Herz kommen soll. An diesem Abend wurde Bob von Neuem geboren. Früh am nächsten Morgen kam er ins Schlafzimmer und weckte Emma: „Emma, rate mal, was ich gemacht habe? – Ich habe Jesus gebeten, in mein Leben zu kommen.“ Emma glaubte ihm zuerst nicht; aber an diesem Morgen fingen sie am Küchentisch nach 14 Ehejahren ein neues Kapitel in ihrem Leben an.
Ein neues Kapitel – in Emmas eigenen Worten
Jesus sagte zu mir: „Du wolltest einen Vater für Deine Kinder – hier ist er“. Wir zogen ein paar Monate später in einen Vorort in New Jersey in ein kleines Haus, um unser Leben neu zu starten. Wir mussten uns noch aufeinander einstellen, aber der Herr half. Dort fanden wir eine gute Gemeinde, neue Freunde und wurden „die christliche Familie“. Besonders Bob hatte die Möglichkeit, in Gottes Wort zu wachsen und in der Gemeinde mitzuarbeiten. Die Ältesten nahmen sich seiner an, und der Herr gab ihm viele Möglichkeiten, sein Bekehrungszeugnis zu erzählen. Nach etwa drei Jahren hatten wir ein weiteres Baby, Junie, zum Segen für uns alle. Zwischenzeitlich schloss unsere älteste Tochter, Kay, die Highschool ab und suchte ein College zum Studieren. Das Leben ging für uns alle weiter.
Die Vorbotin: Kay Humburg
Als ich 11 Jahre alt war, hatte sich mein Vater Bob für Jesus entschieden. Bereits als Kind hatte ich mich für die Beziehung mit Jesus entschieden. Aber als Jugendliche stand ich mit einem Fuß in der Welt und mit einem in der Gemeinde. Um meinen 18. Geburtstag herum übergab ich mein Leben Jesus wieder. Durch eine Freundin meiner Mutter hörte ich von einer neuen Bibelschule, Christ for the Nations (CFN) in Dallas, Texas. Innerhalb von vier Tagen war ich 1971 in Texas und besuchte die neunmonatige Schule. Mein Herz rannte Jesus hinterher und ich kam in eine intensive Zeit der Vorbereitung hinein, in der tiefe Fundamente für mein zukünftiges Leben gelegt wurden. Ich schickte viele Kassetten der gesalbten Lehre und Anbetungszeiten zu meinen Eltern nach Hause. Eines Tages sprach Gott dann zu meinem Vater: „Ich möchte, dass du alles verkaufst, was du besitzt, herauskommst und mir dienst. Ich möchte, dass dein Leben ein großer Segen wird.“