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Die Glaubenszentrum-Geschichte – Teil 2
In den ersten beiden Teilen der Glaubenszentrum-Geschichte wurde die stark prägende Pionierzeit zusammengefasst. Wir können den Pionieren, insbesondere Bob & Emma Humburg sowie Mike & Kay Chance, nur dankbar sein, dass sie eine tragfähige geistliche Grundlage gelegt haben, auf die dann aufgebaut werden konnte.
Schritte in die Verantwortung
Meine Reise hin zur Verantwortung im Glaubenszentrum begann 1982 mit dem Fuhrpark, der damals sehr schlecht gewartet war. Da ich aus der Branche kam, lag es mir am Herzen, der Leiterschaft damit zu dienen und Pannen zu vermeiden. Dienen lernt man beim Dienen! Mein Vorgänger sagte immer wieder: „Wer im Geringsten treu ist, den wird Gott über mehr setzen!“. Im Gehen durfte ich lernen, Verantwortung ganz praktisch zu übernehmen. Das Ganze entwickelte sich bis hin zur Bauleitung der Erweckungshalle 1997 in Bad Gandersheim mit einer Summe von 2,4 Mio. DM. Dabei lief nicht immer alles glatt. Gerade in Krisen und Herausforderungen, in denen wir an Gott bleiben, lernt man viel – auch die Gotteserkenntnis wächst. Was geschieht, wenn Firmen ihre Termine nicht einhalten? Was macht man mit einer verlegten Fußbodenheizung unter einer 10 cm dicken Eisschicht, was die Fachleute als ein Desaster im Bau bezeichneten? Die Antworten auf intensives Gebet kamen nicht immer gleich, doch durfte ich erleben, dass Gott Gelingen gibt, wenn wir an ihm bleiben (Ps 1). Das Wort Gottes wurde mir in diesen herausfordernden Zeiten immer mehr zu meinem inneren Halt, in denen mir manchmal das Wasser bis zum Hals stand.
Leiterwechsel
Mit dieser Grundlage an Erfahrung kam dann 2001 die völlig unerwartete turbulente Leiterschaftskrise. Bob Humburg sprach mich zu Beginn der Woche an, dass eine große Veränderung auf uns zukommt, ohne zu sagen, was das sei. Inmitten dieses Schuljahrs wurde das sogenannte PRISMA-Team in einer überstürzten Situation geboren. In dieser Krise mussten wir als neues Leitungsteam mit Gott wieder Führung in dieses kostbare Werk bringen. Wir durften erleben, wie Gottes Treue zum Glaubenszentrum weiterging und das Werk in seiner Bestimmung entwickelt werden konnte. Die blauen Häuser waren noch im Bau. Die Spenden, die meistens mit einem Leiterwechsel einhergehend einbrechen, sind nicht eingebrochen, bis die Häuser fertiggestellt waren. Danke Jesus!
Eine wesentliche Veränderung in der Phase des Glaubenszentrums war die Teamleitung: PRISMA-Team. Ein Prisma bricht das Licht in die Regenbogenfarben auf. Das geschah bei uns durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten, die sich in dieses Team eingebracht haben, um Gottes Absichten für dieses Werk zu suchen. Gott konnte in seiner himmlischen Schönheit durchscheinen. Mit der Teamleitung wurde die Verantwortung für das inzwischen große Werk auf mehrere Schultern verteilt: Gerry Klein hat die Bibelschule genommen und mit Herz weiterentwickelt, sodass wir teils über 200 Schüler im Schuljahr fördern konnten. Dieter Drexler hat die Geschäftsführung und das Vereinsrecht in eine stabile Entwicklung geführt. Ernst Looser brachte mit Doris den Kinderdienst zum Blühen, sodass die Kinderkonferenzen bis ans Limit gewachsen sind. – Ist uns klar, wie wichtig die kommende Generation ist, in die unbedingt investiert werden muss? Die meisten Christen in unserem Land haben sich als Kinder oder Jugendliche zu Jesus bekehrt und lernen unter seiner Leitung ihr Leben zu gestalten.
Auch die Jugendlichen müssen begleitet und früh gefördert werden. Sie können sehr wohl den Geist Gottes wahrnehmen und seine Führung lernen. Ohne sie – keine Zukunft! Diesen Auftrag hat Robert Schäfer die ersten Jahre umgesetzt. Gehören wir auch zu denen, die dieses Bekenntnis wie ein Josua haben: „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen!“? Unsere Gesellschaft krankt leider an gesunden stabilen Familien.
Als Gesamtleiter – u. a. zuständig für die Veranstaltungen – durfte ich, Markus Germann, diese mitprägen und begleiten. Auch diese wuchsen nach einem kurzzeitigen Einbruch weiter an, sodass unsere Halle mit den 1.200 Sitzplätzen zeitweise zu klein war. Open-Air-Outbreaks mit bis zu 3.500 Teilnehmern auf dem Innenhof haben Segen freigesetzt. Kürzlich begegnete ich einem jungen Paar. Der Mann war vor sieben Jahren als Jugendlicher im Glaubenszentrum, hat hier seine Lebensübergabe an Jesus erlebt und darf jetzt als ein Jünger mit Jesus durchs Leben gehen! Dies ist nur ein Beleg für unseren Slogan: Gott erleben im Glaubenszentrum!
Auswirkungen des PRISMA-Teams waren: Vorarbeit zur Bruttolohnanstellung, wodurch erst eine richtige Entlohnung der Mitarbeiter zustande kam, die zuvor hauptsächlich aus Sachwerten bestand. Strukturen im Werk wurden entwickelt und etabliert. Heute haben wir Abteilungsleiter, wodurch eine klare Zuordnung von Aufgaben und Abläufen möglich wurde.
Lobpreis und Module
Lobpreis und Anbetung waren von Beginn an in die Bestimmung des Glaubenszentrums gelegt. Schon in den 1970er Jahren wurden hier im Haus Lobpreislieder geschrieben, die das Lob Gottes im Land vergrößert haben. Wir durften prägende Lobpreis-MCs und -CDs veröffentlichen wie die bekannte und meistgehörte CD „Die Liebe des Retters“ mit Juri & Mia Friesen und der Outbreakband. Neue Lieder gingen ins Land. Damit kamen wir unserem ursprünglichen Auftrag, das Lob unseres Herrn ins Land zu bringen, erneut nach.
Ab 2008 konnten die Bibelschul-Module etabliert werden, sodass wir neben der Grundlage in Jüngerschaft auch gabenorientiert Schüler fördern können. Ein im Gebet geborener Traum wurde wahr. Der erste Schritt in dieser Richtung war die SOW, die 2008 mit Juri & Mia Friesen ins Leben gerufen wurde. Sie hat viele Lobpreisleiter im Land hervorgebracht. Das nächste Modul war die Focus M, die Missionsschule für Langzeitmissionare. Deutschland hat immer noch die Bestimmung, ein sendendes Land zu sein. Dabei war es mir ein großes Anliegen, dass wir ein Missionsehepaar für die Leitung der Missionsschule gewinnen. Denn wir reproduzieren nur das, was wir in uns tragen! Mit Christoph & Kirsten Köhler, die als Familie viel Erfahrung aus Brasilien mitgebracht haben, hat dieses Modul bis heute fast 100 potenzielle Missionare trainiert, von denen ein Drittel bereits aktiv auf dem Missionsfeld arbeitet. Die EVTS kam vor fünf Jahren als evangelistisches Modul hinzu. Auch hier erleben wir durch die Gnade Gottes bleibende Frucht. So konnten in Duisburg-Marxloh in einem Umfeld mit hohem Migrationshintergrund zwei Hauskreise mit Neubekehrten heranwachsen.
Wenn ich fortsetzen würde, könnte ich noch viel von der wunderbaren Treue Gottes berichten, aber auch von hingegebenen Mitarbeitern, die aufgrund ihres Lebens die Leben der Schüler stark geprägt haben. Gott liebt es, „kleine Leute“ zu gebrauchen und sich in deren Leben stark zu erweisen!