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Die Glaubenszentrum-Geschichte – Teil 4
Der Glaubenszentrum-Campus ist ein großartiger Ort. Als meine Frau und ich 1992 mit unseren drei Töchtern hier ankamen, waren die Außenanlagen noch sehr vernachlässigt. Zur Freude von Kay Chance war nun endlich ein Gärtner im Haus, der das ändern könnte. In den kommenden sechs Jahren unserer „Ausbildungszeit“ als Bibelschüler und Mitarbeiter sollte das sichtbar werden. Alles im Königreich Gottes beginnt klein und verborgen, so auch unser Dienst. Als Gärtner und Leiter der Schulkinderarbeit bzw. als „Schäfchenmutter“ begannen wir als Unterstützer mit den Begabungen, die wir besaßen. Mit der Mitarbeit beim Bau der Erweckungshalle und den dazugehörigen Außenanlagen kam unsere Zeit an diesem Ort dann vorerst zu ihrem Abschluss.
Einmal Missionsfeld und zurück
Als Missionare mit einem Ruf, Kindern und Teenagern im gefährlichen Umfeld der Favela zu dienen, lebten wir die folgenden elf Jahre am Stadtrand von São Paulo. Als Gott uns dann 2009 durch eine Anfrage des PRISMA-Teams erneut ins Glaubenszentrum rief, waren wir damit die ersten Mitarbeiter, die nach Jahren an einem anderen Ort hierher zurückkamen. Mit einiger Diensterfahrung durften wir nun die Missionsschule Focus M aufbauen und leiten, aber auch darüber hinaus an der Entwicklung des Werkes mitgestalten.
Seit dem Leiterwechsel im Jahr 2001 waren in einigen Bereichen neue Strukturen gelegt worden, sodass nun Schüler-LIFE-Teams und Mitarbeiter-Hauskreise unser Zusammenleben bereicherten. Seit dieser Zeit hat die persönliche, jüngerschaftliche und pastorale Begleitung in diesen Gruppen einen neuen Stellenwert bekommen. Auch innerhalb unserer GZ-Struktur mit ihren sieben Abteilungen liegt der Fokus heute stärker denn je auf der Arbeit im Team.
Vom PRISMA- zum Leitungsteam
Im Jahr 2018 kam es dann im Werk zu einem erneuten Leiterwechsel. Mit dem Wunsch von Gerry Klein und Ernst Looser, aus der Verantwortung des PRISMA-Teams entlassen zu werden, kam es zu einer Neuformierung der Leiterschaft. Neben Markus Germann, der als Gesamtleiter im Team blieb, kamen Roman Neubauer als Geschäftsführer und ich selbst dazu. Aus dem anfänglich fünfköpfigen PRISMA-Team wurde nun das aktuelle dreiköpfige Leitungsteam. Persönlich erinnere ich mich sehr gut an diesen ersten Sommer im neuen Team, denn wir standen vor großen finanziellen Herausforderungen. Ohne ein echtes Versorgungswunder wäre es uns nicht möglich gewesen, den Lohn an die Mitarbeiter zu zahlen – doch Gott griff ein. Seitdem erleben wir jeden Monat Gottes treue Versorgung aufs Neue und sind für die vielen Unterstützer im Land von Herzen dankbar.
Leitsatz und Werte
Die nächsten Jahre waren neben den bürokratischen Hürden und der praktischen Umsetzung des Bibelschulbetriebs während der Coronazeit davon geprägt, an unserer Außendarstellung zu arbeiten. In dieser Phase entstand z. B. unser neues Corporate Design, das sich heute besonders in Schrift und Farben des Glaubenszentrums widerspiegelt. Neben der Neuformulierung unseres Leitsatzes haben wir uns in dieser Zeit auch für die folgenden Kernwerte entschieden:
- gegründet auf Jesus Christus (1.Kor 3,11)
- geleitet vom Heiligen Geist (Röm 8,14)
- positioniert im Wort Gottes (1.Petr 1,25)
- lebendig im Glauben (1.Tim 1,5)
- leidenschaftlich in Anbetung (Offb 7,12)
- hingegeben an Gottes Plan (Mt 28,19–20)
- verbunden mit dem jüdischen Volk (Joh 4,22)
An welcher Mission wir arbeiten
Der Auftrag, den Gott dem Glaubenszentrum über die Jahre geschenkt und bestätigt hat, lässt sich anhand der Bilder von Altar, Leuchtturm und Quelle sehr gut nachvollziehen:
- Als Glaubenszentrum wollen wir ein Altar für Gott sein, an dem er beständig angebetet und sein Name erhoben wird. Wir wollen ein Ort sein, an dem er sich wohlfühlt und seine uneingeschränkte Herrschaft verkündigt wird.
- Als Glaubenszentrum dienen wir mit dem Selbstverständnis, dass wir für den deutschsprachigen Raum als Leuchtturm gesetzt sind. Durch eine klare, christuszentrierte Lehre aus Gottes Wort und als Ausbildungs- und Konferenzzentrum bringen wir vielen Christen eine geistliche Orientierung für ihr Leben und damit auch Schutz.
- Als Glaubenszentrum sehen wir unsere Berufung aber auch darin, ein Erweckungsort zu sein, an dem Menschen dem lebendigen Gott, der Quelle des lebendigen Wassers, ungehindert und leicht begegnen können. Viele erhalten hier einen neuen Zugang zu Gott und werden dadurch in ihrem Glaubensleben erfrischt, belebt und auch erweckt.
Unsere Vision
Das Glaubenszentrum ist aus der Erwartung heraus entstanden, dass Gott Erweckung nach Europa senden wird und Deutschland ein Schlüssel dafür ist. Dieses prophetische Wort, das unsere Gründer empfangen haben, ist bis in unsere Tage aktuell, woran wir festhalten. Konkret bedeutet das für uns als Werk, dass wir uns vermehrt mit dem Thema der „Herzensvorbereitung für Erweckung“ auseinandersetzen und dieses Anliegen im Gebet tragen. Dabei möchte ich eine Bibelstelle hervorheben, die uns momentan bewegt: „Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden! Und das Unebene soll zur Ebene werden und das Hügelige zur Talebene! Und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Denn der Mund des HERRN hat geredet“ (Jes 40,3–5). „Berge“ wie menschlicher Stolz, Unabhängigkeit oder die Suche nach eigener Ehre müssen dabei erniedrigt werden. Gleichzeitig will Gott aber auch die „Täler“ wie Mangel an Glauben, Minderwert, Selbstmitleid und alles Um-sich-selbst-Drehen zurück auf die Ebene seiner Wahrheit bringen. Wir wollen zu denen gehören, die Gott mit einem ungeteilten Herzen lieben und allein seine Ehre suchen.
Wachstum und Entwicklung
Mit dem neuen Leitungsteam – Markus Germann scheidet nach 44 Jahren altersbedingt aus –, bestehend aus Christoph Köhler (Gesamtleiter), Rudi Metzger (Geschäftsführer) und Jan Achterberg, der als Bibelschulleiter das Team ergänzen wird, gehen wir voller Erwartung in die vor uns liegende Zeit. Wir spüren, wie Gott uns darin ermutigt, Wachstum und Entwicklung für diesen Ort, aber auch die Gemeinde im deutschsprachigen Raum zu erwarten. Dafür stellen wir uns Gott zur Verfügung.