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Wir leben in einer Zeit, in der wir mit Fake News täglich konfrontiert werden, die Wahrheit ihren Stellenwert verliert und wir als Gemeinde Gottes herausgefordert sind, den Unterschied durch die Wahrheit und Klarheit unserer Worte zu machen. Dies wird auch dadurch ersichtlich, dass „Alternative Fakten“ das Unwort des Jahres geworden ist – und damit Lügen salonfähig werden!?
Worte haben Auswirkungen
Wort auf Hebräisch heißt dabar und bedeutet Ding, also eine Sache. Gemäß der Bibel ist dann dementsprechend jedes Wort eine Sache. Das Wort verfliegt nicht einfach, sondern es materialisiert sich, wie eine Glasscheibe anläuft, wenn ich sie anhauche – mein Hauch materialisiert sich.
Für Gott ist das Zügeln der Zunge entscheidend.
Jakobus schreibt in seinem Brief viel über das gesprochene Wort und gibt hilfreiche, praktische Tipps. Für Gott ist das Zügeln der Zunge entscheidend: „Wenn jemand meint, er diene Gott, und zügelt nicht seine Zunge, sondern betrügt sein Herz, dessen Gottesdienst ist vergeblich“ (Jak 1,26). Dies sind harte Worte – aber Realität. Später schreibt er, dass ein vollkommener Mann nicht der ist, der Zeichen und Wunder tut, sondern der im Wort nicht strauchelt (Jak 3,2). In den darauffolgenden Versen erläutert er anhand von drei Beispielen anschaulich, welche Kraft die Worte haben: (1) Der ganze Leib eines Pferdes wird durch das Zaumzeug in seinem Maul gelenkt. (2) Schiffe sind sehr groß – insbesondere im Verhältnis zu ihrem Steuerruder – und werden von heftigen Winden getrieben. Trotzdem können sie von diesem kleinen Steuerruder auf Kurs gebracht und gehalten werden. (3) Es reicht ein kleines Feuer, ein kleiner Funke aus, um große Feuer zu entzünden – was wir jedes Jahr wieder bei den weltweit auftretenden Waldbränden vor Augen geführt bekommen. – Genauso ist es mit unserer Zunge: Sie ist klein, kann aber viel bewegen. In welche Richtung, entscheidest du!
Meine Worte bestimmen mein Schicksal
Die Worte, die ich ausspreche, bestimmen auch über mein Schicksal. Dies durfte z. B. das Volk Israel erfahren, nachdem die Kundschafter aus Kanaan zurückkamen. Das ganze Volk hatte gesagt, wir können das Land nicht einnehmen, bis auf Josua und Kaleb (4.Mo 14,26–32). Daraufhin hat Gott entschieden: „Ich will mit euch tun, WIE ihr vor meinen Ohren geredet habt!“ – und von den Erwachsenen durften nur Josua und Kaleb ins verheißene Land einziehen. Alle anderen mussten in der Wüste sterben. Zwei Kapitel zuvor wurde bereits Mirjam aussätzig wie Schnee, weil sie gegen Mose redete (4.Mo 12,1–16).
Auch das Buch der Sprüche schenkt uns viele Weisheiten über unsere Worte: „Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge“ (Spr 18,21). „Wer seinen Mund behütet, bewahrt sein Leben“ (Spr 13,3) bzw. „Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt vor Nöten seine Seele“ (Spr 21,23). „Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Falschheit in ihr ist Zerbruch des Geistes“ (Spr 15,4). Im hebräischen Grundtext heißt es statt „Gelassenheit der Zunge“ „die Heilung der Zunge“! Das Gegenteil davon ist dann: „Falschheit ist Zerbruch des Geistes“, d. h. ein Leck im Geist! Du füllst dich immer wieder auf, aber alles rinnt wieder heraus! „Wer seinen Mund behütet, bewahrt sein Leben; wer seine Lippen aufreißt, dem droht Verderben“ (Spr 13,3).
Worte bewirken etwas – und wir bestimmen die Richtung
Bereits im Schöpfungsbericht können wir immer wieder lesen, dass Gott sprach und es geschah (z. B. 1.Mo 1,3; aber auch Hebr 1,3; 11,3). Worte bewirken etwas – und wir bestimmen die Richtung: „… wer gute Tage sehen will, der halte Zunge und Lippen vom Bösen zurück“ (1.Petr 3,10).
Richtige und gute Worte aussprechen
Warum ist es so wichtig, richtige und gute Worte auszusprechen bzw. zu bekennen? – Auch hierzu gibt uns die Bibel klare Antworten: „Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil“ (Röm 10,10). „Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen! Das ist: Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen“ (Hebr 13,15). Warte nicht auf gute Gefühle, sondern motiviere deine Gefühle, deine Seele durch das Lob Gottes!
Falscher Umgang mit unseren Worten
- unbedachtes Reden: „Siehst du einen Mann, der sich in seinen Worten überhastet – für einen Toren gibt es mehr Hoffnung als für ihn.“ (Spr 29,20)
- Schmeicheleien: „Sie reden Lüge, ein jeder mit seinem Nächsten; mit glatter Lippe, mit doppeltem Herzen reden sie.“ (Ps 12,3)
- Klatsch und Tratsch: „Wer Anvertrautes preisgibt, geht als Verleumder umher; und mit dem, der seine Lippen aufsperrt, lass dich nicht ein!“ (Spr 20,19)
- unnütze Worte: „Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was aber darüber hinausgeht, ist vom Bösen.“ (Mt 5,37)
- zu viel Gerede: „Bei vielen Worten bleibt Wortbruch nicht aus, wer aber seine Lippen zügelt, handelt klug“ (Spr 10,19)
- vergeblicher Gottesdienst durch unkontrolliertes Reden (Jak 1,26)
- zu wenig Reden: „Das Wohltun und Mitteilen aber vergesst nicht!“ (Hebr 13,16a)
- faule Worte (Eph 4,29) – sapros (griech.) = faul, modrig, unbrauchbar, schlecht (wie madiger Fisch) – und albernes Geschwätz und Witzelei (Eph 5,4) – eutrapelia (griech.) = schmutzige Witzelei, lose Possenreißerei; sich aus schwierigen Situationen mit witzigen oder schlauen Worten herausreden
- Lügen (Kol 3,9; Eph 4,25)
Es gibt Heilung
Es gibt aber Hoffnung, denn Gott bietet uns die Möglichkeit der Heilung an. Schritte der Heilung sind: (1) Nenne das Problem beim Namen. Versuche nicht, dich rauszureden. Sei ehrlich mit dir selbst und nenne die Wurzel (Mt 12,37). (2) Bekenne deine Sünde. Tue Buße, kehre um und sage dich los: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit“ (1.Jo 1,9). (3) Sage ab sofort NEIN zur Sünde (Röm 6,12–14). (4) Sei brennend im Geist (Röm 12,11)! Das Feuer des Heiligen Geistes hilft mir, siegreich zu leben (Eph 5,17–18; Jud 20; 1.Kor 14,1+4+18)! Das Zungengebet ist dabei eine wichtige Hilfe! (5) Sei ein Täter des Wortes (Jak 1,22), und das Wort muss sich in dir mit Glauben verbinden (Hebr 4,2). (6) Nimm die Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi (2.Kor 10,5). (7) Habe keine Furcht vor Flüchen, denn unverdiente Flüche treffen nicht ein (Spr 26,2).