Die Fülle Gottes

Auf der Suche sein. Das kennen wir alle. Mal geht es um einen Schlüssel, mal um eine Datei, mal um den nächsten Urlaubsort. Aber auch nach Frieden, nach Freude, nach Wahrheit oder einer tieferen Beziehung zu Gott sind wir auf der Suche. Und wer ernsthaft sucht, der macht sich auf den Weg. Geld wird in die Hand genommen und Zeit wird investiert. Das Ziel ist es, fündig zu werden. Aber suchen wir immer am richtigen Ort?

Unser diesjähriges Motto der Bibelschule kann für dich und für mich zu diesem richtigen Ort werden, wenn wir seinen Inhalt korrekt verstehen und auch umsetzen. Es geht um die Geist-inspirierte Aussage von Paulus in Kolosser 2,9–10a: „Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht“ (ELB).

Darf ich den Vers abschnittweise und ganz kurz mit dir durchgehen und anwenden? Los geht‘s. Paulus beginnt: „Denn“ und bezieht sich auf den vorausgehenden Vers: „Seht zu, dass niemand euch einfängt durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäß!“Nun, damals wie auch heute gab es viele und unterschiedliche philosophische Ansätze (philo = Liebe; sophie = Wissen, das Wissen lieben). Die Griechen liebten es, zu forschen und mehr und mehr Wissen zu erlangen. Sie waren der Überzeugung, dass der Mensch durch das ständige Austauschen dieser neuen Erkenntnisse Gott näher kommen würde oder zumindest das besser erfassen könne, was er als Gott beschreiben würde. Paulus warnt vor dieser Praxis. Auch wir müssen heute achthaben, dass wir nicht von einem Seminar zum anderen laufen, uns von einem Buch zum anderen durchlesen und Gottesdienste nicht zu schlicht informationslastigen Aktivitäten werden – mit dem Zielgedanken, dass dieses Hamsterrad-Christsein uns näher zu Gott bringt. Nein, sagt Paulus. Es geht um eine Person, nämlich um Jesus Christus. „… in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig …“ In Christus wohnt das komplette und vollkommene Wesen Gottes. Er selbst ist Gott. In ihm wohnt die Fülle der Freude und des Trostes, der Liebe und Wahrheit, der Gerechtigkeit und Kraft, der Heilung und Versöhnung, der Heiligkeit und der Herrlichkeit – für immer. Dieser Jesus wohnt ganz real in jedem von Neuem geborenen Menschen auf dieser Erde.

„… und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht“, heißt es weiter. Das ist unsere neue Identität. Die göttliche Quelle ist in dir und in mir vorhanden. Wie sind „Christus-Träger“. Deine und meine innere Suche ist damit in Jesus gestillt. Ist das nicht herrlich? Also wieder die Bibel rausholen und lesen, um ihm zu begegnen. Wieder die Tür schließen und beten, um Gemeinschaft mit ihm zu haben. Wieder die Gitarre rausholen oder ein gutes Lobpreislied raussuchen und ihn, um seiner selbst willen, anbeten. Wieder aufstehen und die Autorität ausüben, die ich in ihm über alle Lügen, alle Dämonen, ja alle Macht des Teufels habe. Wieder fröhlich sein, denn „Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht“ (Ps 16,8).

Wir sehen, dieser Vers zeigt uns den einzig richtigen Fokus im Leben, klärt uns über unseren wahren Stand auf und deutet auf unseren daraus folgenden praktischen Auftrag hin. Noch auf der Suche sein? Durch „Christus in uns“ nicht mehr! „Herr, dass wir dieses offenbarte Geheimnis mehr und mehr entdecken und erleben mögen.“

In diesem Sinn wollen wir „Mächtig im Wort und brennend im Geist“ sein und bleiben.

Helmut Kühn

Bibelschulleiter

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