Die erfahrbare Kraft im Wort Gottes

Heute möchte ich mit dir betrachten, welche Kraft im Wort Gottes verborgen ist und wie sie für jeden Menschen erfahrbar und ganz real werden kann. Beginnen möchte ich mit der Grundlage, auf der alles aufbaut:

In Johannes 1,1 steht: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ Vers 14 im gleichen Kapitel führt weiter aus: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“. Im griechischen steht in Vers 1 logos für das Wort. Dies ist einer von vielen Namen für Jesus Christus; und in Vers 14 wird beschrieben, dass das Wort Gestalt annahm und als Person unter uns wohnte. Somit ist in diesen Versen die Rede von ihm, von Jesus Christus, der das lebendig gewordene Wort Gottes ist.

Heutzutage können wir zwar Jesus nicht als Person spürbar anfassen, berühren oder hören, doch über das Wort Gottes kommen wir mit ihm in Berührung und Kontakt.

Nun möchte ich dich in folgende Situation mit hineinnehmen: Jesus ist in Galiläa unterwegs (Lk 6,17ff) und die Menschen kommen aus unterschiedlichen Regionen, „um ihn zu hören und geheilt zu werden von ihren Krankheiten, auch die, welche von unreinen Geistern geplagt waren; und sie wurden geheilt“. Und nun kommt der Vers, auf den ich hinaus möchte: „Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle“ (V. 19). Die Menschen sind von überall hergekommen, um Jesus zu hören und anzufassen, weil sie gehört hatten, dass Kraft von ihm ausging, Kraft um zu heilen. Nicht nur körperliche Gebrechen, sondern auch seelische und zwischenmenschliche, denn sonst wäre es ihnen nicht so wichtig gewesen, Jesu Worten zu hören.
Heutzutage können wir zwar Jesus nicht als Person spürbar anfassen, berühren oder hören, doch über das Wort Gottes kommen wir mit ihm in Berührung und Kontakt. Natürlich geht das auch über Menschen, die in einer persönlichen Beziehung zu Jesus leben, doch mir geht es in erster Linie um das Wort Gottes. Jesus ist das lebendig gewordene Wort Gottes, wie wir eingangs festgestellt haben. Das heißt, alle „Anforderungen“ aus dem Wort Gottes an uns hat er gelebt. Jesus konnte das. Denn er war einerseits aufgrund seiner natürlichen Geburt durch seine Mutter Maria zu 100 % Mensch und andererseits durch die übernatürliche Empfängnis zu 100 % Gott und somit vollkommen. Das heißt nicht, dass er nicht auch – so wie wir – Versuchungen ausgesetzt gewesen wäre und zu kämpfen gehabt hätte. Nein, das heißt vielmehr, dass Jesus wusste, wie er darauf reagieren und damit umgehen konnte. Wir können das ebenso lernen. Denn alles, was Jesus auf dieser Welt getan hat, tat er nicht als Gott, sondern als Mensch, der von Gott erfüllt war. 2. Timotheus 3,16–17 schreibt davon: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben [wörtl. gottgehaucht – gr. theopneustos, d. h. von Gott durch den Geist eingegeben, von Gott inspiriert] und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“ Hier entdecken wir, wozu uns die Schrift Gottes gegeben ist, wie sehr wir sie brauchen und dass es nicht ausreicht, ausschließlich eine persönliche Beziehung zu Jesus (oder Christen) zu haben. Vielmehr geht es darum, durch das Lesen und Studieren im Wort Gottes – d. h. sich mit der Schrift auseinanderzusetzen und zu beschäftigen – in der Beziehung zu Jesus und folglich auch zu anderen zu wachsen. Epheser 5,26–27 gibt uns dazu einen weiteren, kostbaren Hinweis: „… damit er (Jesus) sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas Ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei“. „Durch das Wasserbad im Wort“ werden wir gereinigt. Ganz praktisch können wir uns das so vorstellen: So, wie wir im täglichen Leben nicht ständig ein Bad in der Wanne nehmen, sondern eher unter die Dusche springen und uns ein Bad nur zu bestimmten Zeitpunkten gönnen, so können wir das auch auf das Wort Gottes anwenden. Wir können täglich darin 15–30 Minuten lesen („duschen“) und dabei z. B. nach einem Bibelleseplan – von denen es unterschiedliche gibt – vorgehen. Einer täglichen Bibellese zu folgen, ist ungemein wichtig und hilfreich, aber nicht ausreichend, wenn wir selbst zu mündigen, reifen Christen heranwachsen wollen. Dazu ist es hilfreich, wenn wir uns zu bestimmten, auserwählten Zeiten zurückziehen und uns bewusst mehr Zeit nehmen, um länger im Wort Gottes zu verweilen, darin zu baden, einzutauchen und auf Schatzsuche zu gehen. Wir folgen einer Spur, die z. B. durch einen Vers –- aus unserer täglichen Bibellese – ausgelöst wurde und uns zu dessen Parallelstellen führt. Auch das Hinzuziehen unterschiedlicher Bibelübersetzungen kann uns bereichern, um einen bestimmten Abschnitt oder Vers ausgiebiger zu beleuchten und besser zu verstehen. Dann können wir ihn hinterher in unserem Leben integrieren und anwenden. Dadurch werden wir nicht nur Hörer des Wortes sein, sondern auch Täter und auf diese Art vor Selbsttäuschung bewahrt (Jak 1,22). Auch der Austausch mit (erfahrenen) Gleichgesinnten über einen Abschnitt oder ein Kapitel aus dem Wort Gottes kann sehr bereichernd sein. Oft sehen andere Personen Dinge, die man selbst gar nicht entdeckt und umgekehrt.

Geistlich ernähren

Nun wendest du evtl. ein, dass du nicht unbedingt Zeit hast, dich jeden Tag mit einer Bibellese auseinanderzusetzen. In unserer heutigen Zeit tendieren wir sehr dazu, vielbeschäftigt zu sein, und denken, dies sei ein durchaus berechtigtes Argument. Doch ich möchte dich ermutigen, das einmal aus einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten: Wie würde es dir, d. h. deinem Körper gehen, wenn du ihm über einen längeren Zeitraum keine Mahlzeiten zuführen würdest? – Ein starkes Hungergefühl würde sich einstellen. Ohne Ernährung würdest du schwach und schwächer werden und letztendlich sterben, weil du schlichtweg verhungern würdest.

Wir Menschen bestehen jedoch nicht nur aus unserem Körper, sondern aus zwei weiteren Bereichen: unserem Geist und unserer Seele.

Unser Geist braucht ebenfalls Nahrung, um stark sein zu können. Seine Nahrung ist das Wort Gottes, und ohne Nahrung kann auch unser Geist (ver-)hungern. Petrus schreibt in 1. Petrus 2,1–3: „So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle Verleumdungen, und seid als neugeborene Kindlein begierig nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch sie heranwachst, wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist.“ Auch Paulus greift diesen Vergleich in ähnlicher Weise auf (1.Kor 3,1–3): „Und ich, meine Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu geistlichen, sondern als zu fleischlichen Menschen, als zu Unmündigen in Christus. Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie nicht vertragen, ja ihr könnt sie auch jetzt noch nicht vertragen, denn ihr seid noch fleischlich. Solange nämlich Eifersucht und Streit und Zwietracht unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise?“ Als frisch von Neuem Geborene ist es ganz normal, dass wir – wie ein frisch geborenes Baby – uns nach Milch ausstrecken und nur Milch vertragen (1.Petr 2,2), jedoch sollen wir nicht in dieser Wachstumsphase verharren, sondern uns zu reifen und mündigen Christen in Jesus Christus weiterentwickeln (1.Kor 3,2).
Dieser Vergleich soll uns helfen zu verstehen, dass im Wort Gottes eine Kraft verborgen liegt, die nur dann aktiviert und freigesetzt wird, wenn wir sie nutzen, indem wir das Wort Gottes regelmäßig lesen. Dadurch wird zum einen unser Geist gestärkt, und zum anderen lernen wir, mehr und mehr auf Gottes Art und Weise zu denken und seine Sichtweise der Dinge wahr- und anzunehmen.

Das Wort Gottes reinigt

Eine weitere Form der Kraft aus dem Wort Gottes kann aber auch wie folgt aussehen: Einmal hat ein einziger Vers ausgereicht, um mich von etwas zu überführen und zur Umkehr zu leiten. Ich hatte Kummer und war in mein altes Muster zurückgefallen zu meinen, ich müsse stark sein und es alleine schaffen. Doch Gott berührte mich. So konnte ich ihn dafür um Vergebung bitten, seine Vergebung empfangen und meinen Kummer bei ihm abgeben. Das war gar nicht meine Absicht gewesen, als ich mir die tägliche Bibellese vornahm. Es geschah einfach so aus dem „Nichts“ heraus. Ich fing an zu lesen und musste unwillkürlich weinen. Tränen der Reinigung flossen, und ich war danach sehr erleichtert und total von Gottes Fürsorge berührt. In diesem Zusammenhang habe ich nur gestaunt, welche Kraft im Wort Gottes verborgen ist, wie schnell sie greifen kann und dass uns das Wort wirklich zu reinigen vermag.

Wenn wir die tägliche Bibellese mit Gebet verbinden, haben wir noch mehr davon. Die Möglichkeit, dadurch verändert zu werden, erhöht sich enorm.

„Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens“ (Hebr 4,12). Während wir im Wort Gottes lesen, liest es auch in uns, sofern wir uns nicht dagegen sperren. Doch i.d.R. ist das so, dass es etwas in uns auslöst und bewirkt. Darum fällt es uns auch so schwer, in der Bibel zu lesen, wenn etwas in uns in Schieflage geraten ist und wir Korrektur durch das Wort Gottes befürchten. Es kann aber auch sein, dass wir, wenn wir im Wort Gottes lesen, es eher durch die Brille der Leistung statt durch die Brille der Liebe, die ermutigen und befähigen will, lesen. Das macht dann auf Dauer keine Freude, weil wir meinen, dass uns das Wort Gottes ständig an das erinnert, was wir noch nicht sind, tun oder können, anstatt es als Ermutigung zur Veränderungsmöglichkeit zu verstehen. Und ja: Das Wort Gottes enthält neben zahlreichen Verheißungen auch Ermahnungen für uns – aber aus Liebe zu uns! Darum ist es so wichtig, beim Lesen das Beten mit anzuwenden, eine Art Zwiegespräch mit Gott, durch das wir ihm unsere Gedanken oder Fragen dazu mitteilen und ihn einladen können, durch seinen Heiligen Geist das in uns zu bewirken, wozu wir selbst nicht in der Lage sind; auch Dinge, Situationen, das Leben, uns selbst und andere mit seinen Augen zu betrachten. Und er wird es tun!

Zu leicht erfunden?

Zum Abschluss möchte ich noch ein praktisches Beispiel aus der Bibel dazu anführen, wie sehr uns die Schrift dienen möchte und welche Lehren wir z. B. daraus ziehen können: Dazu betrachten wir einen Ausschnitt aus dem Leben von König Belsazar. In Daniel 5 geht es um König Belsazars Vermessenheit und das göttliche Gericht, das ihn trifft. König Belsazar, der König der Chaldäer, war von Gott dazu gesetzt, aufgrund der zunehmenden Gesetzlosigkeit unter dem Volk Gottes diese zurechtzuweisen. Das alles ist im Buch des Propheten Habakuk nachzulesen. Doch die Zurechtweisung durch König Belsazar sollte wiederum ein Ende finden, und so beschreibt Daniel 5 nun, wie ausschweifend der König lebte, dem Wein hingegeben war, sich nicht um Gott scherte, sondern leblosen, unfähigen „Göttern“ diente (V. 4). Als er bei einem Fest betrunken war, kam ihm der Gedanke, alle goldenen Gefäße herbeiholen zu lassen, „die man aus dem Tempel, aus dem Haus Gottes in Jerusalem, weggenommen hatte“, damit der König und sein Gefolge daraus trinken konnten (V. 3). Und dann geschah Folgendes: „Im selben Augenblick erschienen Finger einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand des königlichen Palastes; und der König sah die schreibende Hand. Da verfärbte sich das Gesicht des Königs, und seine Gedanken erschreckten ihn und alle Kraft wich aus seinen Gliedern, und seine Knie schlotterten.“ (V. 5–6). Was für ein Erlebnis! Was für eine Begegnung mit Gott! Und was wurde dort auf übernatürliche Art und Weise auf die Wand geschrieben? Das wollten der König und alle anderen nun natürlich wissen, doch keiner seiner Weisen oder Traumdeuter konnte die Schrift lesen und übersetzen. Erst die Königin-Mutter konnte ihrem Sohn einen Hinweis geben, wer dazu in der Lage sein würde, und so ließ König Belsazar Daniel holen, der bereits am Hof seines Vaters Nebukadnezar* gedient hatte. Daniel sollte mit hoher Würde ausgestattet werden, wenn er dem König die Schrift deuten könnte, doch Daniel lehnte dankend ab, war aber wohl bereit, dem König unerschrocken mitzuteilen, was diese Worte an der Wand bedeuteten. Dazu führte er zunächst aus, dass dem König wohl bekannt sei, wie dessen Vater Nebukadnezar übermütig wurde und vermessen handelte, deshalb eine Zeit lang wie ein wildes Tier im Wald leben musste, „bis er erkannte, dass Gott, der Allerhöchste, Macht hat über das Königtum der Menschen und darüber setzt, wen er will“ (V. 21). Daniel fährt gegenüber dem König Belsazar dann fort: „Du aber, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wusstest, sondern du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben; und man hat die Gefäße seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Gewaltigen, deine Frauen und Nebenfrauen, ihr habt Wein daraus getrunken, und du hast die Götter aus Gold und Silber, aus Erz, Eisen, Holz und Stein gepriesen, die weder sehen noch hören noch verstehen; den Gott aber, in dessen Hand dein Odem und alle deine Wege sind, hast du nicht geehrt!… So lautet aber die Schrift, die geschrieben steht: Mene, mene, tekel upharsin! Und das ist die Bedeutung des Spruches: Mene bedeutet: Gott hat die Tage deines Königtums gezählt und ihm ein Ende bereitet! Tekel bedeutet: Du bist auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden worden! …“ (V. 22–23+25–27). In Vers 30 lesen wir dann, dass der König in derselben Nacht umgebracht wurde.
Ich glaube, König Belsazar hätte am Leben bleiben und Gottes Schutz erfahren können, wenn er sich die Worte Daniels zu Herzen genommen und entsprechend mit Umkehr darauf reagiert hätte. Denn Gott bietet uns stets die Chance, Buße zu tun und zu ihm zurückzukehren, bevor uns die Konsequenzen, die eigentlich aus unserem Verhalten resultieren, treffen können.
Mich persönlich hat das Wort tekel sehr angesprochen: zu leicht erfunden worden. Wenn wir nicht in den guten Ratschlüssen und Wegen Gottes wandeln und sein Wort nicht ernst nehmen, indem wir es auf uns wirken lassen – so wie z. B. das warme Wasser in der Badewanne auf unsere Haut, damit es uns reinigt – und lernen, danach zu handeln, dann werden wir als zu leicht erfunden. Mit anderen Worten: Wir haben kein Gewicht, das zählt! Das soll uns nun keine Angst einflößen, sondern eher Achtung und Respekt dem Wort Gottes gegenüber. Denn gleichzeitig beinhaltet dieser Vers eine Verheißung, nämlich die Verheißung, dass Gott aus uns Menschen machen möchte, die ein gutes Gewicht haben, dem Zeitgeist göttlich befähigt entgegenwirken und für andere Menschen ein nachahmenswertes Vorbild sein können.

Kennst du die Quelle der Kraft?

Auch für Jesus war nicht immer alles leicht oder gar ein Spaziergang. Denken wir nur an die Begebenheit im Garten Gethsemane, als er sich mit einigen Jüngern zum Beten zurückzieht und darum ringt, dass der Kelch, den er trinken soll, an ihm vorübergehen möge, sofern das möglich sei. Jesus fürchtete den Augenblick am Kreuz, den Moment, in dem alle Sünde auf ihn geladen werden würde und Gott sich von ihm abwenden müsste. Denn bis dahin waren Gott, der Vater, und Jesus noch nicht einen einzigen Moment lang getrennt gewesen. Jesus schwitzte sogar Blutstropfen – ein Phänomen, das unter abnormem Druck oder starkem emotionalen Stress uns Menschen möglich und medizinisch nachweisbar ist. Aber um der vor ihm liegenden Freude konnte Jesus überwinden und die Kraft der Verheißung in Anspruch nehmen: „… indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat“ (Hebr 12,2). Die Verheißungen aus dem Wort Gottes können auch uns die Kraft geben, die wir brauchen, um zu überwinden: unseren Egoismus, unsere Selbstzentriertheit, unsere Opfermentalität, unsere Niedergeschlagenheit, herausfordernde Lebenssituationen, Begegnungen mit anderen Menschen oder so unendlich vieles mehr.

Wir sehen, dass Jesus uns in allen Lagen unseres Lebens ein starkes Vorbild ist und sein möchte

Letztendlich geht es nicht darum, dass in unserem Leben immer alles glatt und einfach läuft, sondern vielmehr darum, dass wir die Quelle der Kraft kennen, die uns befähigt, gut darauf zu reagieren und damit umzugehen, uns nicht entmutigen oder zum Aufgeben bewegen zu lassen, sondern zum Dranbleiben und Ausharren. Denn das bewirkt Standhaftigkeit: „Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes. Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt, das standhafte Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist“ (Röm 5,1–5).

Sei gesegnet und vertraue auf die Quelle der Kraft, der du – durch das Lesen im Wort Gottes – auf vielfältige Weise begegnen wirst. Wir brauchen diese Kraft, damit wir nicht länger bzw. weiter als „mit der Welt Gleichförmige“ leben, sondern einen (positiven!) Unterschied machen. Gott kann und möchte mit dir Geschichte schreiben! Sei gesegnet.

Andrea Veltkamp

ist Leiterin der Buchhaltung und Verfasserin des Fürbittebriefs im Glaubenszentrum.

* Nebukadnezar war nicht der direkte Vater von Belsazar, sondern einer seiner Vorväter. In der Bibel kann Vater auch (Ur-)Großvater und Sohn ebenso Enkel bedeuten.