Die siebenfältige Vorbereitung der Braut Jesu

nach einer Predigt von Wes Hall

Wir sind nicht nur berufen, eine geistliche „Armee“, eine Familie oder eine Gemeinde zu sein. Wir sind zur Braut Jesu berufen. Wir sind berufen, die innigste Beziehung zu haben, die überhaupt möglich ist.

Offenbarung 19,6–7 ist ein Höhepunkt vom ganzen Buch der Offenbarung. Ein neuer Zeitabschnitt fängt an: die Herrschaft Jesu auf der Erde, sein Königreich in der Fülle. Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, weil sich die Braut bereit gemacht hat. Aber wir bereiten uns nicht als Braut vor, wenn wir nicht verstehen, dass wir eine Braut sind. Wir haben unsere Listen, was für uns wichtig ist beim zukünftigen Ehepartner. Du nimmst nicht irgendjemanden. Auch Jesus sucht eine passende Braut, die die gleichen Dinge auf dem Herzen hat wie er. Aber wie müssen wir uns vorbereiten, damit wir am Tag der Hochzeit in der vollkommenen Herrlichkeit dastehen? Offenbarung 2–3 gibt uns ein paar Hinweise, die mit der Umsetzung in unserem Leben und der Vorbereitung zu tun haben. Sie handeln von sieben Briefen an sieben Gemeinden mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen.

Zurück zur ersten Liebe

Der erste Brief wurde an die Gemeinde in Ephesus geschrieben. In drei Jahren wurde diese Stadt von einer Stadt des Götzendienstes zu einer Stadt zur Ehre Gottes transformiert. Diese Gemeinde war treu, hat in Trübsal ausgeharrt und falsche Lehre nicht geduldet. Sie haben alles richtig gemacht – außer eins: „Du hast etwas verlassen. Ohne diese Sache werde ich deinen Ruf, deinen Leuchter von dir wegnehmen.“ Der Leuchter steht für das Zeugnis der Gemeinde in der Welt. In Ephesus hat die tiefe Liebesbeziehung zu Jesus gefehlt.Jesus sucht keine Arbeitskraft, er sucht eine Liebhaberin. Ohne Liebe ist diese Partnerschaft sinnlos. Oft wird hineingelesen: „Ihr habt eure erste Liebe verloren“. Aber man verliert nicht Liebe, man verlässt Liebe. Es war also eine Entscheidung. Aber: Wir können uns entscheiden, unsere Liebesbeziehung wieder an die erste Stelle zu setzen. Jesus nennt dieser Gemeinde dann drei Dinge, die sie machen muss, um die erste Liebe wiederherzustellen: (1) „Vergiss nicht, wer du bist! Du bist keine Arbeitskraft, du bist eine Braut! Es fing mit Liebe an!“ (2) „Kehre um! Verändere dein Denken. Du bist Maria und nicht Martha.“ Das heißt nicht, dass wir keinen Dienst machen sollen, sondern dass wir aus Liebe und nicht für Liebe dienen. (3) „Tu das wieder, was du am Anfang gemacht hast, als du Jesus kennengelernt hast.“ Hast du Zeit für Begegnungen mit ihm gehabt? Tu das wieder! Das passiert nicht von alleine, sondern indem du dich entscheidest, diese ersten Werke an die erste Stelle zu stellen.

Verfolgung, Täuschung und Unmoral

Die zweite Botschaft lautet: Jesus sucht eine Braut, die ihn liebt, wie er sein Volk liebt. An die Gemeinde in Smyrna hat er gesagt: „Ertrage dieses Leid der Verfolgung, und du wirst eine Siegeskrone des Lebens empfangen.“ Leid und Verfolgung sind Teil des normalen christlichen Lebens. Wir in der westlichen Welt haben ein ganz verdrehtes Denken, was es bedeutet, Jesus nachzufolgen. Der dritte Brief ist an die Gemeinde in Pergamon gerichtet: „Dulde keine falsche Lehre!“. Täuschung kennzeichnet die Endzeiten. Schon jetzt gibt es überall im Leib Christi Lehren, die das Wort Gottes benutzen, um persönliche, fleischliche Ansichten zu rechtfertigen. Jesus sucht aber eine Braut, die für Wahrheit steht, die sein Wort mit Mut und Kühnheit trägt. Denn nur sein wahres Wort hat Kraft, ein menschliches Leben zu verändern. Wir müssen dem Wort Gottes wieder erlauben, unsere Emotionen und Gedanken zu richten, statt dass wir über dem Wort Gottes mit unserem Intellekt stehen. Lese das Wort und erlaube dem Heiligen Geist, das Wort auf dein Herz zu schreiben.Dadurch werden wir eine neue Ebene der Offenbarung in der Wahrheit bekommen. Viertens: Thyatira hat ein Problem mit Unmoral. Die Belohnung für Thyatira war: „Ich suche eine Braut, mit der ich meine Kraft teilen kann und die mit mir Autorität über Nationen hat“. Jesus will, dass wir unsere Hände ausstrecken, und die Kranken werden geheilt; dass wir die Wahrheit predigen und Städte mit Licht und Verständnis erfüllt werden. Aber die Gemeinde war v. a. auf der sexuellen Ebene voller Kompromisse. Unmoral schafft Barrieren zwischen uns und dem Heiligen Geist. Wir müssen den gleichen Geist haben wie Josef: „Tag für Tag weigerte sich Josef, mit ihr Sex zu haben“. Weil Josef sich nicht auf diese Unmoral eingelassen hat, hat Gott gesagt: „Hier ist ein Mann, dem ich vertrauen kann“.

Frisch, ausharrend und kompromisslos

Sardes – dies droht uns auch in erfolgreichen Diensten in der westlichen Welt: Eine Gemeinde, die den Ruf hatte, sie wäre lebendig, aber eigentlich tot ist. Wir würden staunen, wenn wir sehen würden, bei wie vielen Diensten die Wurzeln schon vertrocknet sind. Jesus will eine authentische Braut, frisch in der Liebe, die nicht für die Anerkennung von Menschen lebt, sondern für die Anerkennung Gottes. Sechstens: Philadelphia. Jesus sucht eine Braut, die treu im Kleinen ist. Für diese Gemeinde hatte er kein schlechtes Wort, sondern nur Lob: „Ihr hattet nur ein kleines bisschen Kraft, aber ihr habt nicht aufgegeben“. Manchmal geht es darum, wie du dich mit deinen Brüdern verhältst, wenn es niemand sieht. Das letzte ist Laodizea – eine Gemeinde, die in vielen Kompromissen war, aber grundsätzlich nur ein Problem hatte: Sie hatte Jesus ausgeschlossen. Wir sind reich, angekommen, brauchen nichts mehr. Jesus sucht eine Braut, die nicht selbstständig, sondern von ihm abhängig ist. Unsere Herzen lieben ihn, weil wir von seiner Liebe fasziniert sind, weil wir eine Offenbarung von seiner Liebe haben. Wenn dein Herz neu erweckt ist für seine Liebe, wirst du ihn lieben, dein Leben hingeben, treu bleiben und dich mit seinem Wort beschäftigen.

Wes Hall

leitet das REVIVAL TRAINING CENTER des Gospelforums, Stuttgart.