Bolg - Durchblick in Krisenzeiten*

Durchblick in Krisenzeiten

Durchblick in Krisenzeiten

Momentan erleben wir weltweit eine Krisenzeit – und es wird nicht die letzte sein. Viele Christen sind besorgt: Was ist auf einmal los? Wie gehe ich damit um? Was sagt die Bibel dazu?

Adler haben die besondere Fähigkeit, mit ihren Augen das große, weite Bild zu sehen, und wenn es wichtig wird, auch sehr weit weg und sehr scharf auf einen bestimmten Punkt fokussieren zu können. Genau dieses Auge brauchen wir. Es ist wohl am weisesten, sich jetzt nicht subjektiv auf sich täglich ändernde Informationen aus den Medien zu gründen, sondern erst einmal objektiv aus der ewigen und sich nicht ändernden Perspektive der Bibel die ganze Thematik anzuschauen. Und da dieses „Corona-Phänomen“ ein endzeitliches Charakteristikum ist, möchte ich uns daran erinnern, dass das eigentliche große Endzeitereignis der Weltgeschichte die Wiederkunft Jesu ist.

Jesus kommt bald wieder

Dieses Event war schon vor 2.000 Jahren die geistgewirkte Zukunftsperspektive, Erwartung, Hoffnung und Motivation der Gemeinde Jesu. Dafür und daraufhin hat sie gelebt und aus dieser Überzeugung heraus evangelisiert. Das hatte seinen Grund: Jesus selbst hat immer wieder von seinem zweiten Kommen gesprochen und die Gläubigen darauf vorbereitet. Sie sollen wachsam, brennend und bereit sein: „Eure Lenden sollen umgürtet und die Lampen brennend sein! Und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen mag von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich öffnen. Glückselig jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten und sie sich zu Tisch legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen“ (Lk 12,35–37). Nach biblischem Zeugnis werden dämonische Verführungen, Verfolgungen und extreme Zustände auf der Erde in dieser Zeit immer häufiger, intensiver und globaler werden. Kein Weg wird daran vorbeigehen. Gott hat es vorausgesagt (s. Lk 21,11; Mt 24,7).

Jetzt erleben wir gerade die „Corona-Krise“. Ob das wirklich eine Pandemie ist, sei dahingestellt, aber anhand der Wikipedia-Liste[1] ist schon eindeutig festzustellen, dass Epidemien und Pandemien mit fortschreitender Zeit tatsächlich zunehmen – auch Erdbeben. Die Bibel erfüllt sich: Die Wehen sind da und nehmen zu. Das Reich Gottes bricht sich Bahn. Viele suchen jetzt prophetische Worte. Gott will und wird sie geben. Aber das wichtigste und zuverlässigste prophetische Wort ist und bleibt das Wort Gottes, die Bibel. Auf was müssen wir Christen in dieser Zeit der Geburtswehen achten?

  1. Ich muss wissen, wer Gott ist.
  2. Ich muss wissen, wer ich bin.
  3. Ich muss um die absolute Autorität des Namens Jesus wissen.
  4. Ich muss wissen, dass Jesus bald wiederkommt und ich in Ewigkeit bei Gott sein werde.
  5. Ich muss wissen, dass ich jetzt schon die Ewigkeit in meinem Herzen habe.
  6. Ich muss wissen, dass ich meine Lenden allezeit umgürtet haben soll, meine Lampe brennend sein muss und ich allezeit wachsam sein soll.
  7. Ich muss wissen, dass die Endzeit eine extreme Zeit der Verführung sein wird.
  8. Ich muss wissen, dass Endzeit die Zeit der weltweiten Evangelisation ist.
  9. Ich muss die richtige Einstellung der Gemeinde Jesu kennen.[2]

Weltweite Evangelisation

Hier möchte ich gerne auf den Aspekt der weltweiten Evangelisation eingehen, was ich als ein wahres Wunder Gottes und eine sehr erfreuliche und Mut machende Nachricht bezeichnen würde. Im selben Kapitel, in dem Jesus von den Zeichen der Endzeit redet, sagt er auch: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis und dann wird das Ende kommen“ (Mt 24,24). Ich wage zu behaupten, dass es in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nie so viele Anstrengungen zur Weltevangelisation und so viele Bekehrungen gegeben hat wie in unserer Zeit.
Wir hören von der weltweit am schnellsten wachsenden Gemeinde Jesu im Iran, von Massen, die sich in China, Indien, Brasilien und anderen Ländern bekehren. In Afrika stehen 10.000 ausgebildete Evangelisten bereit, um bald auf diesem Kontinent großangelegte, mit den Gemeinden koordinierte Evangelisationen durchzuführen. Wycliff und andere Organisationen machen große Fortschritte, das Wort Gottes in die unterschiedlichen noch fehlenden Sprachen zu übersetzen. Die Gemeinde Jesu ist nicht aufzuhalten. Die Kraft des Heiligen Geistes schreitet voran, basierend auf dem Triumph, den Jesus am Kreuz ein für alle Mal über den Teufel und sein Reich errungen hat (Mt 16,18).   
Was der Teufel durch alle Miseren und auch durch das Corona-Virus beabsichtigt, nutzt Gott zur Verkündigung des Evangeliums. Viele Menschen sind jetzt offener denn je. Das ist unsere, von Gott gegebene Chance. Lasst uns geistgeleitet im Gebet aktiv werden und auf die Menschen – unsere Nachbarn, Verwandten usw. – zugehen, ihnen das wunderbare Evangelium bringen und sehen, wo wir evangelistische Aktionen im In- und Ausland praktisch und auch finanziell unterstützen können. Es müssen noch viele einheimische Evangelisten sowie Pioniermissionare unterstützt, Bibeln gedruckt und Übersetzungsarbeiten vorangebracht werden.

Müssen wir uns nicht erneut fragen, worauf es in dieser Zeit wirklich ankommt? Ist jetzt vielleicht nicht die berufliche Karriere, sondern eine Bibelschule angesagt? Sich eine Zeit bewusst absondern und intensiv zubereiten lassen? Wir müssen umdenken! Jesu Bestandsaufnahme und damit verbundene Aufforderung sind aktueller denn je: „Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte!“ (Lk 10,2).


[1]          https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Epidemien_und_Pandemien

[2]          Die einzelnen Punkte beschreibe ich ausführlich in meinem Buch Durchblick in Krisenzeiten.


Helmut Kühn“

ist Bibelschulleiter im Glaubenszentrum